Istanbul Konvention

Was ist die Istanbul Konvention?

Das „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ ist ein völkerrechtlicher Vertrag, der darauf abzielt, Frauen und Mädchen vor Gewalt zu schützen bzw. diese zu verhindern. Die Konvention wurde im Mai 2011 in Istanbul, Türkei, unterzeichnet, deshalb wird sie auch Istanbul-Konvention genannt.

Im November 2013 hat Österreich die Konvention ratifiziert. Das heißt, dass Österreich die Vereinbarung offiziell angenommen hat und sich verpflichtet, die darin enthaltenen Maßnahmen und Standards umzusetzen. Seit 1. August 2014 ist sie in Kraft. 2023 hat auch die Europäische Union die Istanbul Konvention unterzeichnet.

Was sind die Ziele der Istanbul Konvention?

Ziel ist die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Die Istanbul Konvention basiert auf der Annahme, dass Gewalt gegen Frauen eine Form von geschlechtsspezifischer Gewalt ist, die gegen Frauen verübt wird, weil sie Frauen sind.
Die Istanbul Konvention definiert Gewalt gegen Frauen und Mädchen dabei klar als Menschenrechtsverletzung. Sie versteht Gewalt gegen Frauen außerdem als „Ausdruck historisch gewachsener ungleicher Machtverhältnisse zwischen Frauen und Männern“ (Präambel der Istanbul Konvention).

Wer überprüft die Umsetzung der Konvention?

Das sogenannte GREVIO-Komitee ist ein Gremium unabhängiger Gewaltschutz-Expert*innen, das die Umsetzung der Istanbul-Konvention in den Mitgliedsstaaten überprüft. GREVIO erstellt und veröffentlicht Berichte, in denen bewertet wird, wie die Vertragsparteien die Bestimmungen der Konvention umsetzen.

In vielen Ländern gibt es NGO-Zusammenschlüsse, die die nationale Umsetzung der Istanbul Konvention beobachten und GREVIO im Zuge der Evaluation berichten. Als Mitglied der Allianz GewaltFREI leben beobachtet und überprüft das Netzwerk die Umsetzung der Istanbul Konvention in Österreich.

Hier finden Sie den Schattenbericht der Allianz GewaltFREI leben.